- Silikon – Definition und chemische Grundlage
- Typische Eigenschaften von Silikon
- Verwendungsbereiche von Silikon
- Welche Silikonarten gibt es – und wann wird welches verwendet?
- Verarbeitung und Anwendung in der Praxis
- Kritische Fragen rund um Silikon – seriös beantwortet
- Fazit – Wann lohnt sich der Einsatz von Silikon?
Silikon ist ein moderner Werkstoff mit außergewöhnlichen Eigenschaften. Ob als hitzebeständiges Dichtmittel im Sanitärbereich, als flexibler Schlauch in der Medizintechnik oder als antihaftbeschichtete Backform – Silikon kommt in unzähligen Bereichen zum Einsatz und überzeugt durch Langlebigkeit, Elastizität und Temperaturbeständigkeit. Doch was genau ist Silikon eigentlich, wie wird es hergestellt, und worin unterscheidet es sich von klassischen Kunststoffen?
In diesem Beitrag beleuchten wir die chemische Basis von Silikon, zeigen typische Eigenschaften auf und erklären, in welchen Anwendungsbereichen Silikon besonders geeignet ist – von der Industrie bis zum Haushalt. Dabei gehen wir auch auf häufig gestellte Fragen ein: Ist Silikon gesundheitsschädlich? Ist es ein Kunststoff? Und worauf sollte man beim Kauf achten? Gleichzeitig grenzen wir Silikon von ähnlichen Materialien wie Acryl, Gummi oder Thermoplasten ab und zeigen, wann sich der Einsatz wirklich lohnt.
Bereits in einem früheren Beitrag haben wir die besonderen Eigenschaften von Silikonschläuchen detailliert betrachtet – etwa ihre Bedeutung in der Lebensmittelverarbeitung oder Pharmazie. In diesem Beitrag gehen wir noch einen Schritt zurück und werfen einen umfassenden Blick auf das Material Silikon als solches: von seiner molekularen Struktur über praktische Einsatzmöglichkeiten bis hin zu Verarbeitungstipps für Industrie und Handwerk.
Silikon – Definition und chemische Grundlage
Silikon ist ein synthetisch hergestelltes Polymer auf Basis von Silizium – einem chemischen Element, das aus Quarzsand gewonnen wird. Anders als organische Kunststoffe besteht das Grundgerüst von Silikon nicht aus Kohlenstoff, sondern aus einer Silizium-Sauerstoff-Kette (Polysiloxan), an die verschiedene organische Gruppen gebunden sind. Diese besondere Struktur verleiht Silikon seine charakteristischen Eigenschaften: hohe Temperaturbeständigkeit, Elastizität und chemische Trägheit.
Unterschied zu klassischen Kunststoffen
Während Kunststoffe wie Polyethylen (PE) oder Polypropylen (PP) vollständig auf Kohlenstoffverbindungen basieren, ist Silikon anorganisch-organisch hybrid aufgebaut. Das bedeutet: Silikon ist chemisch stabiler, flexibler bei Temperaturschwankungen und nicht brennbar im klassischen Sinn. Diese Eigenschaften machen es zu einem bevorzugten Werkstoff in der Elektrotechnik, Medizintechnik und Luftfahrt.
Ist Silikon ein Kunststoff oder Plastik?
Umgangssprachlich wird Silikon oft als eine Art „Plastik“ bezeichnet. Tatsächlich gehört es zur Familie der Elastomere und ist kein klassischer Thermoplast. Es lässt sich nicht wie Kunststoff einschmelzen und neu formen, sondern bleibt dauerhaft elastisch, auch unter Belastung oder Temperatureinwirkung. In der Materialkunde wird Silikon daher als thermoplastisch vernetzter Kautschuk eingeordnet – mit Eigenschaften, die sich deutlich von gewöhnlichem Plastik unterscheiden.
Welche Arten von Silikon gibt es?
Je nach Verarbeitung und Anwendung unterscheidet man zwischen verschiedenen Silikonarten:
- HTV-Silikon (High Temperature Vulcanizing): Wird unter Hitze und Druck geformt, ideal für technische Anwendungen.
- LSR-Silikon (Liquid Silicone Rubber): Flüssigsilikon, das im Spritzgussverfahren verarbeitet wird – sehr präzise, vor allem in der Medizintechnik und Lebensmittelindustrie.
- RTV-Silikon (Room Temperature Vulcanizing): Härtet bei Raumtemperatur aus – typisches Dicht- und Fugensilikon im Bauwesen.
Alle Silikonarten basieren auf dem gleichen Grundprinzip, unterscheiden sich aber in Viskosität, Aushärtung und Einsatzbereich. Das richtige Silikon auszuwählen, ist deshalb entscheidend – insbesondere bei hitzebeständigen oder hygienekritischen Anwendungen.
Typische Eigenschaften von Silikon
Silikon ist für viele Anwendungen die erste Wahl – vor allem wegen seiner besonderen physikalischen und chemischen Eigenschaften. Diese machen es zu einem universell einsetzbaren Elastomer, das selbst unter extremen Bedingungen zuverlässig funktioniert.
Temperaturbeständigkeit
Eine der wichtigsten Eigenschaften von Silikon ist seine außergewöhnliche Hitzebeständigkeit. Hochwertige Silikone halten Temperaturen von –60 °C bis +250 °C problemlos stand – einige Spezialtypen sogar bis zu 300 °C. Gleichzeitig bleibt das Material auch bei tiefen Temperaturen flexibel und funktionsfähig, ohne zu verhärten oder zu reißen. Diese Eigenschaft ist besonders wichtig für Anwendungen im Automobilbau, in der Luftfahrt oder bei hitzebeständigen Dichtungen.
UV- und Witterungsbeständigkeit
Silikon ist unempfindlich gegenüber UV-Strahlung, Ozon und Sauerstoff. Es vergilbt nicht, wird nicht spröde und behält seine mechanischen Eigenschaften auch nach langer Freiluftnutzung. Deshalb eignet sich Silikon für den Außenbereich ideal – etwa bei Verglasungen, Fassadenanschlüssen oder Dacheinfassungen. Im Gegensatz zu vielen anderen Dichtstoffen bleibt Silikon auch unter Witterungseinfluss dicht, elastisch und stabil.
Chemische Beständigkeit
Silikon zeigt eine hohe Resistenz gegenüber vielen Chemikalien, darunter verdünnte Säuren, Laugen, Alkohole und glykolbasierte Flüssigkeiten. Das macht es zu einem bevorzugten Werkstoff in der Lebensmittelindustrie, Medizintechnik und in Laborumgebungen. Gegenüber Ölen und Kohlenwasserstoffen ist Silikon allerdings nur begrenzt beständig – für diese Fälle eignen sich besser Materialien wie EPDM oder FKM.
Elastizität und mechanische Eigenschaften
Trotz seiner weichen Haptik weist Silikon eine ausgeprägte Rückstellkraft auf: Es verformt sich unter Druck, kehrt aber in seine Ausgangsform zurück. Diese Eigenschaft – bekannt als Reversibilität – ist entscheidend für Dichtungen, die wiederholt belastet werden. Silikon ist zwar nicht so abriebfest wie Naturkautschuk, aber deutlich formstabil und vibrationsdämpfend, was es besonders geeignet macht für dynamische Anwendungen.
Gesundheitliche Verträglichkeit
Hochwertiges Silikon ist physiologisch unbedenklich und enthält – im Gegensatz zu vielen Weichmachern in Kunststoffen – keine potenziell schädlichen Substanzen. Es wird daher häufig für Säuglingsprodukte, Medizintechnik und Lebensmittelverpackungen verwendet. Wichtig ist jedoch: Nicht jedes Silikon ist automatisch lebensmittelecht oder biokompatibel. Hier sollte auf entsprechende Zertifizierungen wie FDA oder BfR geachtet werden.
Verwendungsbereiche von Silikon
Kaum ein anderes Material ist so vielseitig einsetzbar wie Silikon. Aufgrund seiner Temperatur- und Witterungsbeständigkeit, seiner elastischen Eigenschaften und seiner chemischen Neutralität findet Silikon in unterschiedlichsten Branchen Verwendung – vom Bauwesen über die Lebensmittelverarbeitung bis hin zur Hochtechnologie.
Silikon im Haushalt und in der Küche
Viele Verbraucherinnen und Verbraucher kennen Silikon aus dem Alltag: als Backform, Eiswürfelschale oder Spachtel. In diesen Anwendungen überzeugt es durch seine Antihaftwirkung, leichte Reinigung und Hitzebeständigkeit. Auch Handyhüllen, WC-Bürsten oder Saugnäpfelebensmittelechtes Silikon verwendet werden, das frei von flüchtigen Bestandteilen ist.
Silikon im Bauwesen und Sanitärbereich
Im Bausektor ist Silikon vor allem als Dichtstoff für Fugen bekannt. Ob im Bad, an Fenstern oder an Fassaden – Silikonfugen sorgen für dauerhafte Elastizität und Abdichtung. Im Gegensatz zu Acryl bleibt Silikon flexibel und reißt nicht bei Bewegung oder Temperaturschwankungen. Besonders im Außenbereich wird daher oft auf witterungsbeständiges Silikon in Farben wie Weiß, Grau oder Anthrazit zurückgegriffen. Bei der Wahl des passenden Produkts helfen unsere weiterführenden Informationen zu Silikoneigenschaften.
Silikon in der Industrie und Medizintechnik
Dank seiner Beständigkeit gegenüber hohen Temperaturen, Chemikalien und Sterilisationsverfahren wird Silikon in der Industrie vielseitig eingesetzt. Besonders gefragt ist es in der Medizintechnik – z. B. für Schläuche, Katheter oder Implantate. Auch in der Automobilbranche dient Silikon zur Vibrationsdämpfung, Abdichtung und Isolation. In der Elektrotechnik wird Silikon für Kabelummantelungen und Gehäusedichtungen verwendet, da es stromisolierend und alterungsbeständig ist.
Silikon in der Lebensmittelindustrie
In der Lebensmittelverarbeitung punktet Silikon mit Geschmacksneutralität, Hitzebeständigkeit und hygienischer Sicherheit. Es wird z. B. für Förderschläuche, Dichtlippen oder Dämpfeinsätze eingesetzt. Viele der bei Schwammgummi geschätzten Vorteile – wie Elastizität und Dichtverhalten – gelten hier ebenfalls, allerdings mit zusätzlicher Eignung für den Kontakt mit Lebensmitteln.
Welche Silikonarten gibt es – und wann wird welches verwendet?
Nicht jedes Silikon ist gleich. Je nach Zusammensetzung, Aushärtung und Verwendungszweck unterscheidet man verschiedene Typen – vom hochtemperaturvernetzenden HTV-Silikon über flüssiges LSR bis hin zu raumtemperaturvernetzenden RTV-Systemen. Die Wahl des richtigen Materials hängt maßgeblich vom Anwendungsbereich ab – sei es in der Industrie, im Haushalt oder im Bauwesen.
HTV-, LSR- und RTV-Silikon im Vergleich
- HTV-Silikon (High Temperature Vulcanizing): Wird als festes Material unter Hitze und Druck geformt. Besonders geeignet für technische Dichtungen, Profile und Formteile im Maschinen- und Fahrzeugbau.
- LSR-Silikon (Liquid Silicone Rubber): Wird im Spritzgussverfahren verarbeitet. Kommt vor allem in der Medizintechnik und Lebensmittelverarbeitung zum Einsatz, da es präzise, hygienisch und hochtemperaturbeständig ist.
- RTV-Silikon (Room Temperature Vulcanizing): Härtet ohne externe Wärmezufuhr aus – ideal für den Einsatz als Fugendichtstoff im Bauwesen. Verfügbar in Tuben oder Kartuschen, in Farben wie weiß, grau oder transparent.
Sanitär-, lebensmittelechtes und technisches Silikon
Abseits der Verarbeitungsarten unterscheidet man Silikon auch nach seiner Anwendungsklasse:
- Sanitärsilikon: Enthält meist fungizide Zusätze, um Schimmelbildung in Feuchträumen zu verhindern. Nicht geeignet für den Kontakt mit Lebensmitteln.
- Lebensmittelechtes Silikon: Frei von gesundheitlich bedenklichen Inhaltsstoffen, zertifiziert nach FDA oder BfR. Eignet sich für Küchenzubehör, Fördersysteme oder Dichtungen im Lebensmittelbereich.
- Technisches Silikon: Für den industriellen Einsatz entwickelt – meist besonders temperatur-, öl- oder chemikalienbeständig. Verfügbar auch als hochfester Silikonkleber oder hitzebeständiger Dichtstoff.
Silikon oder Acryl – was ist wann besser?
Im Baubereich stellt sich oft die Frage: Silikon oder Acryl? Während Silikon dauerhaft elastisch bleibt und wasserabweisend ist, lässt sich Acryl einfacher überstreichen und spachteln. Acryl eignet sich daher besser für bewegungsarme, dekorative Fugen, z. B. an Wänden oder Decken. Für alle anschluss- oder Dehnungsfugen im Sanitär- und Fensterbereich ist Silikon die erste Wahl.
Silikon kaufen – worauf achten?
Beim Kauf von Silikon spielen sowohl die technischen Anforderungen als auch der Einsatzbereich eine Rolle. Achten Sie auf:
- Farbwahl: Für sichtbare Anwendungen (z. B. Bad, Küche) sind neben silikon weiß und silikon transparent auch moderne Farben wie silikon grau oder anthrazit erhältlich.
- Kartusche oder Tube: Für kleinere Anwendungen reicht oft eine Tube. Für den professionellen Einsatz wird meist eine Kartusche verwendet.
- Verträglichkeit mit Untergründen: Nicht jedes Silikon haftet auf jedem Material. Für Naturstein oder Kunststoffe sind spezielle Formulierungen notwendig.
- Kennzeichnung: Achten Sie auf Symbole wie das Lebensmittelzeichen, das CE-Kennzeichen oder Herstellerangaben zur Hitzebeständigkeit.
Verarbeitung und Anwendung in der Praxis
Silikon lässt sich auf vielfältige Weise verarbeiten – sei es im professionellen Bereich oder im Heimwerkerumfeld. Entscheidend für ein sauberes Ergebnis ist die richtige Auswahl des Produkts sowie die Beachtung von Verarbeitungshinweisen. Vom Kleben und Abdichten bis zum Entfernen alter Silikonreste – dieser Abschnitt gibt praxisnahe Tipps.
Silikon auftragen und glätten
Beim Abdichten von Fugen – etwa im Bad, an Fenstern oder in der Küche – kommt Silikon meist in Kartuschen oder Tuben zum Einsatz. Mit einer geeigneten Kartuschenpistole oder Dosierspitze lässt sich das Material gleichmäßig auftragen. Danach wird es mit einem Fugenglätter oder einem angefeuchteten Finger geglättet, um eine dichte und optisch saubere Fuge zu erzeugen. Wichtig: Untergründe müssen staubfrei, fettfrei und trocken sein.
Silikon kleben und abformen
Neben seiner Funktion als Dichtstoff eignet sich Silikon auch hervorragend zum Kleben – etwa bei Materialien, die dauerhaft flexibel verbunden werden sollen. Spezielle Silikonkleber haften auf Glas, Keramik, Metall und vielen Kunststoffen. Zudem lassen sich mit flüssigem RTV-Silikon Formteile abgießen, z. B. für technische Prototypen oder Dekoration. Auch in der Industrie ist das Silikon-Abformen ein bewährter Prozess.
Silikon überstreichen – geht das?
Klassisches Silikon ist nicht überstreichbar, da es eine wasserabweisende Oberfläche bildet. Es gibt jedoch spezielle überstreichbare Hybrid-Dichtstoffe, die Silikoncharakter mit Acryl-Kompatibilität verbinden. Wer Silikon in Wandnähe einsetzen möchte, sollte daher auf passende Rezepturen oder optisch abgestimmte Farben zurückgreifen – wie silikon anthrazit, grau oder transparent.
Silikon entfernen und ersetzen
Alte oder beschädigte Silikonfugen sollten vollständig entfernt werden, bevor neues Material aufgetragen wird. Dazu eignen sich Fugenschneider, Silikonentferner-Gels oder spezielle Kunststoffklingen. Wichtig ist, dass keine Rückstände bleiben, da diese die Haftung des neuen Silikons beeinträchtigen. Nach gründlicher Reinigung kann die neue Fuge gesetzt werden – ein Prozess, der nicht nur optische Verbesserungen bringt, sondern auch Schimmelbildung verhindert.
Kritische Fragen rund um Silikon – seriös beantwortet
Trotz seiner vielseitigen Einsatzmöglichkeiten ist Silikon nicht immer die beste Wahl – und nicht alle Varianten sind für jede Anwendung geeignet. Gerade im Verbraucherbereich gibt es viele Missverständnisse: Ist Silikon gesundheitsschädlich? Warum wird es in manchen Bereichen – etwa bei Fußleisten oder Shampoos – bewusst gemieden? Dieser Abschnitt klärt typische Unsicherheiten faktenbasiert auf.
Silikon und Gesundheit
Hochwertiges, geprüftes Silikon ist weder gesundheitsschädlich noch krebserregend. Es ist frei von Weichmachern, BPA oder Lösungsmitteln und wird deshalb auch in der Medizintechnik, Säuglingspflege und Lebensmittelverarbeitung eingesetzt. Kritisch wird es nur, wenn billige, ungeprüfte Silikonprodukte verwendet werden – etwa bei Importwaren ohne CE- oder FDA-Zertifizierung. In diesen Fällen können Rückstände von flüchtigen Stoffen auftreten, die bei hoher Hitze freigesetzt werden.
Silikon im Backofen und in der Mikrowelle
Viele Konsumprodukte – etwa Backformen oder Eiswürfelbehälter – bestehen aus sogenanntem haushaltsgeeignetem Silikon. Dieses Material ist für Temperaturen bis ca. +230 °C ausgelegt und darf sowohl in den Backofen als auch in die Mikrowelle. Wichtig ist, auf die Herstellerangaben zu achten und keine Produkte zu verwenden, die unangenehm riechen oder sich bei Hitze verfärben – ein Zeichen für minderwertige Qualität.
Silikon in der Kosmetik und Haarpflege
In der Kosmetikindustrie kommen sogenannte flüchtige Silikonöle zum Einsatz – etwa in Shampoos, Hautcremes oder Stylingprodukten. Sie sorgen für ein geschmeidiges Gefühl, lassen sich gut verteilen und verleihen Glanz. Allerdings werden sie zunehmend kritisch gesehen: Manche Produkte hinterlassen Rückstände auf Haar oder Haut, die sich nur schwer auswaschen lassen. Deshalb werben Hersteller wie Redken, Syoss oder Balea heute vermehrt mit „ohne Silikone“ – gemeint sind hier aber keine technischen Silikone, sondern kosmetische Silikonöle.
Wann Silikon nicht die beste Wahl ist
Trotz seiner vielen Vorteile ist Silikon nicht in allen Fällen ideal. Beispielsweise haftet es schlecht auf porösen Materialien wie rohem Beton oder unbehandeltem Holz. Für solche Anwendungen eignen sich besser hybride Dichtstoffe oder PU-basierte Kleber. Auch bei Sockelleisten oder Abschlussfugen im Trockenbau wird Silikon oft vermieden, da es nicht überstreichbar ist und sich nur schwer sauber entfernen lässt. Hier bietet Acryl eine flexiblere Alternative.
Fazit – Wann lohnt sich der Einsatz von Silikon?
Silikon ist ein hochflexibler, temperatur- und wetterbeständiger Werkstoff, der in Industrie, Bauwesen und Alltag gleichermaßen überzeugt. Dank seiner chemischen Trägheit, Langlebigkeit und Vielseitigkeit eignet es sich für anspruchsvolle Anwendungen – von der Medizintechnik über die Lebensmittelverarbeitung bis zur Fugensanierung im Bad.
Trotzdem gilt: Silikon ist kein Alleskönner. Für manche Anwendungen – etwa auf überstreichbaren Oberflächen oder bei ölbelasteten Umgebungen – sind alternative Werkstoffe besser geeignet. Hier lohnt sich der Vergleich mit Materialien wie Schwammgummi oder EPDM, die andere Stärken ausspielen.
Wer Silikon kaufen möchte – sei es für Fugen, technische Bauteile oder Küchenutensilien – sollte stets auf die richtige Produktvariante, geprüfte Qualität und den konkreten Anwendungszweck achten. Dann zeigt sich: Der Einsatz von Silikon lohnt sich besonders dort, wo andere Materialien an ihre Grenzen stoßen.